Im Test: Space Siege - Unendliche Langeweile im Weltraum

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Test Stefan Weiß - Autor

Stahlgraue Monotonie auf dem Bildschirm - einsam und verloren marschieren zwei Gestalten dahin, eine davon menschlich. Die andere hört auf den Namen HR-V und ist ein Roboter. Das Heldenduo von Space Siege bewegt sich durch die scheinbar endlosen Gänge des Raumschiffs ISCS Armstrong.

Bildergalerie: Space Siege
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Das simple Missionsziel lautet: zum markierten Punkt auf der jederzeit einsehbaren Missionskarte gehen, alles zerstören, was sich auf dem Weg dorthin bewegt, und sämtliche Gegenstände einsacken. Was zusammengefasst bloß wenige Zeilen Platz einnimmt, hat Space Siege auf neun langsam vergehende Stunden verteilt. Klingt unbefriedigend? Ist es auch. Was lief da bei Entwickler Gas Powered Games bloß schief?

Im Test: Space Siege - Unendliche Langeweile im Weltraum Ein flottes Actionspektakel will Space Siege sein, ohne großen Rollenspiel- oder Story-Anteil. Spieldesigner Chris Taylor, der zuvor Dungeon Siege (1 und 2) sowie zuletzt Supreme Commander aus der Taufe hob, spricht in Segas offiziellem Video-Interview von 75 Prozent Action, 10 Prozent Rollenspiel und 15 Prozent Story. Doch vom geplanten Kernelement ist im Test über lange Strecken wenig zu spüren.

Zu Beginn erleben Sie eine ordentlich gerenderte Weltraumschlacht, in der die Entwickler klischeehaft die Kerak-Aliens als Bedrohung für die zukünftige Menschheit heraufbeschwören. Sofort danach gibt Ihnen Space Siege Seth Walker, Ihre Spielfigur, an die Hand. Eine behutsame Charaktereinführung fehlt, stattdessen kippt das Spiel lieber sofort Gegnerhorden aus. Die Kerak, im Spiel meist "Krebse" genannt, überfallen Ihr Raumschiff. Von der Maus des Spielers getrieben, stürzt sich Ihr Held in die Schlacht, um die Angreifer fortan wahlweise mit Nahkampfoder Schusswaffe, Granaten oder Drohneneinsatz zu beharken. Über das Raumschiff verteilt erbeuten Sie nach und nach zwölf Feuerwaffen, die Sie zwar alle im Gepäck tragen, jedoch nur zwei davon im Wechsel per Tabulator-Taste einsetzen dürfen. Leider fehlt eine Schnellauswahl, wie man sie von anderen Spielen kennt.

Nach kurzer Zeit finden Sie einen defekten Roboter und gleich darauf die passenden Ersatzteile. So erhalten Sie HR-V, Ihren Begleiter. Dem Blechonkel weisen Sie mit den F-Tasten rudimentäre Befehle wie Angreifen, Bewegen oder Folgen zu. Er lässt sich später mit weiteren Waffen aufwerten. Ihr Duo kämpft sich daraufhin durch die immer gleich aussehenden Innenlevels der Armstrong. Die Umgebung wirkt steril und Sie erblicken immer wieder die gleiche Architektur und dieselben Objekte - das Gehirn ist schnell ermüdet. Die vielen Gegner sorgen nicht für Abwechslung, sondern verstärken noch die Langeweile, da sie keine Herausforderung für den Spieler darstellen. Zu den Aliens gesellen sich später Cyborgs, Droiden, Panzer und allerlei Abwehrtürme. Bosskämpfe kann man an der Hand abzählen.

Gegen Ende des Spiels bekommen Sie es überwiegend mit kybernetisch aufgewerteten Gegnern zu tun, die ordentlich was einstecken. Gegen Ende des Spiels bekommen Sie es überwiegend mit kybernetisch aufgewerteten Gegnern zu tun, die ordentlich was einstecken. Ein Hauch Rollenspiel versprüht der Fertigkeitenbaum, in dem Sie für Ihre Figuren Spezialfähigkeiten und Zusatzausrüstung wie Granaten und Drohnen freischalten. Im Schiff verteilt stehen Werkbänke zur Herstellung und Verbesserung von Waffen und Rüstung zur Verfügung. Letztlich suchen Sie sich aber nur einen oder zwei Schießprügel aus, die Sie nach und nach aufpeppen.

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Bleibt noch das Feature der sieben verfügbaren Kybernetik- Implantate, die Sie Seth Walker einpflanzen können. Mit jedem Teil verliert Ihr Held Menschlichkeit, was sich aber nicht auf die Story auswirkt. Die künstlichen Körperteile sorgen für Boni, die den linearen Spielverlauf erleichtern. Eine Entscheidung verlangt Ihnen Space Siege lediglich an einer Stelle ab: Erst gegen Ende gibt es eine Story-Wendung, bei der Sie eine von zwei Seiten wählen. Alles in allem mager.
Im Test: Space Siege - Unendliche Langeweile im Weltraum

Wertung zu Space Siege (PC)

Wertung:

6 /10
Pro & Contra
Unkomplizierte BallerorgieKeine Bugs im Test feststellbarOrdentliche Waffenauswahl, …
… die man aber nicht benötigt; ein bis zwei aufgemotzte Wummen genügen für das gesamte Spiel.Eintöniges und sich ständig wiederholendes LeveldesignSchlechte Gegner-KIGelangweilte SynchronsprecherNervige Kartenfunktion: Da es keine Minimap gibt, muss man ständig pausieren und die Missionskarte öffnen, um sich zu orientieren.
    • Kommentare (12)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von baal-sebul Anfänger/in
        Naja, hab das Spiel zweimal durchgezockt, einmal indem ich alle Cyborgteile installierte und mich dem Bösen zuwandte und einmal als 100%-Mensch im "erbitterten"(eher einschläfernden) Kampf gegen den unerwarteten Feind (naja, war relativ schnell klar wer der unbekannte Gegner ist), um zu sehen wie sich der Storyverlauf ändert, aber nichts... gar nichts, alles gleich, nur die Dialogtexte wurden geändert und es gibt ne andere Outroszene.
        Das Spiel ist keinen müden Cent wert und klischeebehaftet wie kein anderes. Von mir hätte es nichtmal ne 64er-Wertung bekommen.
      • Von baal-sebul Anfänger/in
        Naja, hab das Spiel zweimal durchgezockt, einmal indem ich alle Cyborgteile installierte und mich dem Bösen zuwandte und einmal als 100%-Mensch im "erbitterten"(eher einschläfernden) Kampf gegen den unerwarteten Feind (naja, war relativ schnell klar wer der unbekannte Gegner ist), um zu sehen wie sich der Storyverlauf ändert, aber nichts... gar nichts, alles gleich, nur die Dialogtexte wurden geändert und es gibt ne andere Outroszene.
        Das Spiel ist keinen müden Cent wert und klischeebehaftet wie kein anderes. Von mir hätte es nichtmal ne 64er-Wertung bekommen.
      • Von Shadow_Man Großmeister/in der Spiele
        Das erinnert mich immer an dieses eine Interview, in dem Chris Taylor meinte, dass heutzutage niemand mehr ein komplexes und vor allem langes Spiel mögen würde, was aus meiner Sicht völliger Blödsinn ist. Es muss ja nicht jedes Spiel hochkomplex sein, aber ein gewisser Anspruch sollte schon da sein. Ist dieser Anspruch dagegen überhaupt nicht vorhanden, endet das so wie in diesem Spiel: Man langweilt sich einfach zu Tode!

        In diesem Interview wurde auch über ein mögliches Dungeon Siege 3 gesprochen. Auch da sagte er, dass man dann womöglich nur einen Helden spielen würde und die Spielzeit höchstens 10-20 Stunden, anstatt 50-60 betragen würde. Also soll alles auch da vereinfacht werden

        Ich frage mich, wer den Entwicklern den Floh ins Ohr gesetzt hat, dass angeblich niemand mehr lange und anspruchsvolle Spiele will, sondern nur noch so einfachen, kurzen Kindergartenkram ohne Anspruch
      • Von Zapfenbaer Hobby-Spieler/in
        Hm, schade. Wieder ein potentielles Kauf-Spiel den Bach runter. Und das, wo es doch SF-Rollenspiele nicht gerade wie Sand am Meer gibt ... traurig. Warten auf Fallout 3.
      • Von Sir-B Gelegenheitsspieler/in
        Zitat von tonicer am 30.08.2008 12:44
        die konsoleros sind ja nicht sehr anspruchsvoll.
        Klar, denn die PC-Spieler mit dem gefeierten Moorhuhn und stupiden Schnetzelspielchen wie Sacred oder Diablo sind ja tausendfach anspruchsvoller
        Auch Konsolenspieler möchten Spiele die Spass machen, einem Wii-Spieler (wie ich einer bin), machen halt witzige "Zwischendurch"-Spiele Spass, einen PS3-Spieler (wie ich einer bin) erfreuen vielleicht Racinggames und unkomplizierte Actionspiele wie Saints Row 2 und ein PC-Spieler (wie ich einer bin) mag vielleicht anspruchsvolle Spiele mit richtiger Story (Gothic 2).
        Aber was niemand mag ist Space Siege! :-P
      • Von split NPC
        Bin heute fertig geworden und irgendwie hatte ich mir ein zweites Raumschiff oder so erhofft, wo es dann bisschen mehr los geht. Aber kaum hat man kapiert, wie man seine Fähigkeiten am besten einsetzt ist auch schon schluß.
        hatte mir echt mehr erhofft...
        Wenn ich dann mal den Test von 4Players zitieren darf: "Gekauft, gespielt, vergessen!"
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