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Kreuzbandabriss WM-Aus für Ski-Ass Maria Riesch

Zwei Wochen vor der WM in Bormio hat sich Maria Riesch so schwer am Knie verletzt, dass die Saison für sie vorbei ist. Ihr Sturz beim Super-G in Cortina überschattete den Podiumsplatz Martina Ertls. Österreichs Skistar Hans Knauß wurde derweil nach einer Bestätigung der positiven Dopingprobe von allen Rennen ausgeschlossen.

Cortina d'Ampezzo - "An den Bändern ist anscheinend nichts, aber die Rotationsbewegung tut mir ein bisschen weh", hatte Riesch noch gesagt, bevor sie zur Untersuchung ins Krankenhaus des italienischen Ortes Cortina gefahren wurde. Die 20-Jährige war nach einem Fahrfehler im oberen Streckenteil der Piste "Olimpia delle Tofane" frontal ins Sicherheitsnetz geflogen.

Erst nach einer Viertelstunde erhob sich Riesch und fuhr mit Tränen in den Augen, blutender Schramme am Kinn sowie dick geschwollener Lippe aus eigener Kraft ins Tal. Eine Computer-Tomographie im "Ospedale di Cortina" brachte dann die vernichtende Diagnose: Kreuzbandabriss im rechten Knie und eine Eindrückung des Oberschenkelknochens.

Die Gesamtweltcup-Dritte des Vorjahres fällt somit für die in zwei Wochen beginnende WM in Bormio und Santa Caterina (29. Januar bis 13. Februar) aus und wird erst in der kommenden Olympia-Saison ihr Comeback feiern können. "Das ist ein bitterer Zeitpunkt für mich, so kurz vor der WM", sagte Maria Riesch dem Bayerischen Rundfunk. "Uns schwächt das natürlich vehement", so DSV-Cheftrainer Wolfgang Maier.

Riesch war erst kurz vor Weihnachten wieder in den Weltcup eingestiegen, nachdem sie Mitte November bei einem Trainingssturz in den USA eine Knochenabsplitterung in der rechten Schulter erlitten hatte. Sie soll noch am Mittwochabend nach Garmisch-Partenkirchen gefahren und am nächsten Tag weiter untersucht werden. Die notwendige Operation kann wohl erst in einigen Wochen vorgenommen werden, da der Oberschenkelknochen zu stark eingedrückt ist.

"Ich bin total erschrocken, als ich das gesehen habe", berichtete Ertl, deren überraschender dritter Platz aufgrund des Sturzes von Riesch in den Hintergrund rückte. Für die Lenggrieserin war es zweieinhalb Wochen vor dem Beginn der Ski-WM das beste Saisonresultat im Weltcup. "Das ist auf jeden Fall ein Traumergebnis", freute sich Ertl (1:16,02 Minuten), die sich nur Renate Götschl aus Österreich (1:15,57) und Anja Pärson aus Schweden (1:15,79) geschlagen geben musste.

Gezeichnet vom Unfall ihrer Kollegin sowie von ihrer eigenen schwachen Leistung stapfte Hilde Gerg von dannen. Gerg, die mit zwei Siegen und zwei weiteren Podestplätzen bislang die beste deutsche alpine Skifahrerin ist, landete lediglich auf Rang 17. So schlecht war sie in ihrer besten Disziplin seit vier Jahren nicht. "Ich bin schon ein bisschen ratlos, ich weiß nicht, woran es gelegen hat", sagte Gerg, die ebenso wie die restlichen deutschen Starterinnen keinen guten Tag erwischte. Petra Haltmayr kam als 20. ins Ziel, Isabelle Huber und Regina Häusl schieden aus.

Skistar Krauß für alle Rennen gesperrt

Der Österreicher Knauß, dessen B-Probe nach Angaben eines Fis-Sprechers ebenfalls einen positiven Befund ergab, wurde heute bis zu einer Stellungnahme vor der Doping-Kommission des Internationalen Skiverbandes von allen Rennen suspendiert und muss mit einer bis zu zweijährigen Sperre rechnen. Im Urin des 33-Jährigen war Ende November ein erhöhter Nandrolonwert festgestellt worden.

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