Starporträt Maria Furtwängler
Matthias Schweighöfer, Miriam Stein, Artjom Gilz, Maria Furtwängler, Katharina Thalbach und Florian David Fitz posieren während der gelungenen "100 Dinge"-Premiere in Berlin.
Sie gehört zur A-Liga unter Deutschlands Schauspielern und fällt damit auch in die Kategorie der Top-Verdiener. Seit über zehn Jahren ist sie als "Charlotte Lindholm" im "Tatort" zu sehen, auch die Serien "Die glückliche Familie" (1987-1991) oder "Hallo, Onkel Doc!" (1996-1998) machten sie bekannt.
Steckbrief
- Vorname Maria
- Name Furtwängler-Burda, geb. Furtwängler
- geboren 13.09.1966, München, Bayern / Deutschland
- Sternzeichen Jungfrau
- Jahre 57
- Grösse 172 cm
- Partner Hubert Burda (1991-2022)
- Kinder Elisabeth (*1992) Jakob (*1990)
Das weiß nicht jeder
Neben Preisen für die Schauspielerei wurde die Münchnerin auch schon einige Male für ihr soziales Engagement ausgezeichnet: 2003 bekam sie sogar das Bundesverdienstkreuz.
Maria Furtwängler ist laktoseintolerant. Außerdem verträgt sie kein Gluten.
Seit einer "Tatort"-Folge, die sich mit der Massenproduktion von Schweinefleisch beschäftigte, hat sie auch ihre Ernährung umgestellt. "Ich habe auch durch die Vorbereitung auf den Film meinen Fleischkonsum überdacht und reduziert. Ich esse überhaupt keinen Schinken, keine Würstchen. Nur hin und wieder mal ein Stück Fleisch, aber nur, wenn ich auch weiß, wo es herkommt", verriet sie dem "Hamburger Abendblatt".
Im Jahr 2008 ernannte der Kosmetikkonzern ''L'Oreal Paris'' die Schauspielerin zu seiner neuen Werbebotschafterin.
Mit ihrem Aussehen musste sie sich aber erst anfreunden, wie sie dem "Handelsblatt" verriet: "Ich hatte lange ein sehr distanziertes Verhältnis zu meinem Äußeren. Die Erkenntnis, dass ich nicht hässlich bin, hatte ich erst Anfang, Mitte 20. Bei uns Furtwänglers war immer wichtig, wer ist der beste Skifahrer, und nicht, wer ist der Schönste."
Maria wurde in die Familie Furtwängler geboren. Ihr Großonkel ist der Dirigent Wilhelm Furtwängler, ihre Urgroßmutter die deutsche Politikerin Katharina von Oheimb, die zu den Zeiten der Weimarer Republik einen der bedeutendsten politischen Salons in Berlin abhielt und eine von 36 Frauen unter den Abgeordneten des 1. Reichstages der Weimarer Republik war.
Ein Traum von Maria Furtwängler? Leni Riefenstahl spielen! Ein Drehbuch gibt es sogar schon. "Mein Plan, in diese Rolle zu schlüpfen, wird begleitet von einem Mix aus Freude und Bammel. Leni Riefenstahl ist eine schwierige Figur – bewunderns- und verachtenswert", so Furtwängler gegenüber "HÖRZU".
Für ihre Rolle als Kommissarin Charlotte Lindholm verdient die Münchnerin 220.000 Euro pro Folge. Kein anderer "Tatort"-Held verdient mehr.
Zitat: "Yoga ist eine intelligente Form von Gymnastik."
Nach Jahren in der Hauptrolle des "Tatort" hat sich Maria ein Mitspracherecht erarbeitet. Was sie sich wünscht? Ein Musical! ''Ich würde gerne einen Musical-Tatort machen. Das wäre frech. Charlotte Lindholm ist eine Figur, die sehr sehr gerne die Kontrolle hat. Und es macht natürlich eine große Freude, sie in Situationen zu bringen, wo ihr die Kontrolle entgleitet. Das ist der Ort, wo es Spaß macht“, verrät sie.
Biografie von Maria Furtwängler
Mittlerweile gehört Maria Furtwängler in ihrer Rolle als Charlotte Lindholm zu den beliebtesten "Tatort"-Kommissaren des Landes. Dabei startete sie erst über Umwege und relativ spät ihre Film- und TV-Karriere.
Von der Ärztin zur Schauspielerin
Maria Furtwängler war von Kind auf mit dem Beruf vertraut, da ihre Mutter Kathrin Ackerman selbst Schauspielerin war, und machte in einem Film ihres Onkels Florian Furtwängler erste Erfahrungen vor der Kamera. Trotzdem hatte sie damals nicht den Traum, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten. Stattdessen entschied sie sich für ein Studium der Medizin in Frankreich und München, das sie sich teilweise durch ihre Rolle in der Serie "Die glückliche Familie" finanzierte, in der sie von 1987 bis 1993 mitspielte. Zunächst arbeitete sie dennoch als Ärztin, die Schauspielerei betrieb sie nebenbei, übernahm Rollen in "Der Alte" und "Siska". Als schließlich immer mehr Angebote ins Haus flatterten, entschloss sich Maria dazu, sich gänzlich ihrer Film- und Fernsehkarriere zu widmen und den Arztkittel an den Nagel zu hängen. "Die Schauspielerei hat mich gereizt – und irgendwann später hat mich dann doch der Ehrgeiz gepackt und ich wollte wissen, wie das geht, wie ich besser werden kann. Seither hat mich die Schauspielleidenschaft nicht mehr losgelassen", verriet sie.
Erfolge im "Tatort"
Ihren endgültigen Durchbruch feierte Maria Furtwängler dann 2002 mit ihrer Rolle als "Tatort"-Kommissarin Charlotte Lindholm. In über 20 Folgen stand sie seither schon vor der Kamera und das sogar auch mit ihrer Mutter Kathrin Ackerman: Die spielt in dem Niedersachsener "Tatort" nämlich auch in der Serie ihre Mama. Als "Tatort"-Ermittlerin ist Maria nicht nur beim Publikum äußerst beliebt, sondern konnte auch schon einige Preise abräumen, unter anderem den Deutschen Fernsehpreis und die Goldene Kamera. Mit ihrer Serienfigur Charlotte Lindholm hat die Schauspielerin auch ein paar Gemeinsamkeiten, wie sie auf ihrer Homepage schreibt: "Die Neugier haben wir auf jeden Fall gemeinsam. Und eine gewisse psychologische Intelligenz. Charlotte Lindholm kann sich gut in andere Menschen einfühlen, eindenken. Ich glaube, darin bin ich auch ganz gut. Sie ist im Unterschied zu mir keine Teamplayerin, eher eine Einzelgängerin." Kein Wunder, dass Maria Furtwängler so eng mit ihrer berühmtesten Figur verwachsen ist: "Ich liebe diese Rolle, ich will sie auf keinen Fall aus meinem Leben streichen. Ich empfinde aber auch eine gewisse Verantwortung für Charlotte Lindholm und fühle mich den Zuschauern verpflichtet, die diese Figur so sehr mögen".
Maria Furtwängler, das Fan-Girl
Maria Furtwängler ist äußerst erfolgreich in ihrem Beruf und hat eine steile Karriere hingelegt. Während sie von vielen bewundert wird, ist sie selbst auch Fan und zwar von Meryl Streep. In einem Interview schwärmte sie einst über die US-Schauspielerin: "Eine Göttin. Nicht nur wegen ihrer Rolle in 'Jenseits von Afrika'. Ich fand sie auch in dem Film 'Mamma Mia' umwerfend. Alles andere als großes Kino, kein Film, den man gesehen haben muss. Aber wie sie in dem ganzen Kitsch nicht untergeht, wie sie vor einer untergehenden Sonne für Pierce Brosnan 'The Winner Takes It All' singt, das rührt mich. Sie schafft das, so aus dem Herzen heraus zu singen, dass man heulen möchte. Eine ganz und gar unsägliche Szene verwandelt sie in einen wirklichen Moment". Wie sympathisch und bodenständig, dass selbst eine Maria Furtwängler noch ein Idol hat und wahre Fanliebe verspürt.
Maria, der Familienmensch
Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin ist der Münchnerin auch ihre Familie überaus wichtig. Von 1991 bis 2022 war sie mit dem Verleger Hubert Burda verheiratet. Das Paar zog gemeinsam die inzwischen erwachsenen Kinder Elisabeth und Jacob groß. Trotz des großen Altersunterschieds von 26 Jahren führten die beiden lange Jahre eine Vorzeige-Ehe und sind auch nach ihrer Trennung weiterhin eng miteinander verbunden. Privat musste Maria Furtwängler aber auch schon einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen: Ihr Vater Bernhard Furtwängler erkrankte an Alzheimer. "Anfangs dachte ich, es sei schwer auszuhalten, ihn zu besuchen. Zu sehen, was er alles nicht mehr kann", erinnerte sich die Schauspielerin. "Ich hatte vorher nie ein gutes Verhältnis zu ihm, eher ein kompliziertes. Aber jetzt entdecke ich immer mehr den Gentleman. Der sich bedankt, wenn ich mit ihm schwimmen gehe." Am Silvestermorgen 2012 starb ihr Vater im Alter von 82 Jahren.
Einsatz für andere Menschen
Nicht nur dank ihrer Vergangenheit als Ärztin liegt Maria ihre Charity-Arbeit sehr am Herzen. Unter anderem engagiert sich die Schauspielerin gegen Krebs, für Frauen und Kinder und bekämpft Krankheiten und Armut in der dritten Welt. Für mehrere Organisationen setzt sie sich ein, gründete beispielsweise gemeinsam mit ihrer Tochter das "Malisa Home", das missbrauchten Mädchen auf den Philippinen ein Zuhause und Zuflucht bietet. Außerdem ist sie Mitbegründerin der "DLDwomen"-Konferenzreihe, sitzt im Stiftungsrat von der Hilfsorganisation "German Doctors" sowie der "Hubert-Burda-Stiftung" und reiste schon oft in die Entwicklungsländer, um vor Ort zu helfen und öffentlich auf die Probleme aufmerksam zu machen. "Mir ist klar, dass ich in einer sehr privilegierten Situation lebe", erklärte Maria Furtwängler ihr Engagement. "Daraus erwächst eine Verpflichtung. Es geht um Demut und Dankbarkeit."
Comedy für den guten Zweck
Während andere sich von der Corona-Krise ausgebremst fühlten, schöpfte Maria Hoffnung und stellte die Comedy-Serie ''Ausgebremst'' auf die Beine, die der ''Künstlernothilfe“ zugutekommen sollte. Als Produzentin und Hauptcharakter übernimmt sie eine große Verantwortung bei ''Ausgebremst''. Die Probleme der heutigen Zeit werden in witzige Situationen verpackt und bringen trotz wahren Kern das Publikum zum Lachen. Maria erzählt, wie sie auf die Idee der Serie kam: ''Die Frage, die uns beschäftigte, war: Was machen wir mit unseren Hummeln im Hintern und gleichzeitig mit unserem kreativen Potential? Und wie können wir auf die schlimme Situation der Kulturschaffenden hinweisen?“ Auch mit diesem Projekt hat Maria mal wieder bewiesen, sie hat Schauspieltalent und ein großes Herz!