Kanu-Slalom : Traumkanutin Jennifer Bongardt
Mit einer couragierten Fahrt erfüllte sich Jennifer Bongardt bei den Weltmeisterschaften der Slalom-Kanuten in Brasilien den ersten Traum vom großen Titel. Von Rang drei nach dem Halbfinale war Bongardt im Finale noch ganz nach vorne zum WM-Sieg gefahren.
Vor ihrer Triumphfahrt nach dem Motto „Ganz oder gar nicht“ hatte sie schon im nicht-olympischen Team- Wettbewerb mit Mandy Planert (Leipzig) und Jasmin Schornberg (Hamm) den Titel geholt. „Ich habe zwei Goldmedaillen gewonnen. Besser geht es nicht“, sagte die Kölnerin zum Abschluss der Titelkämpfe in Foz do Iguaçu.
Damit gab sie elf Monate vor den Olympischen Spielen bei der WM nahe der weltberühmten Iguaçu-Wasserfälle eine eindrucksvolle Visitenkarte für Peking ab. Mit dem WM-Finale erfolgte schon der Startschuss für die Olympia-Qualifikation, denn in jeder der vier Klassen darf der Deutsche Kanu-Verband nur ein Boot stellen - Weltklasse-Sportler werden also bei Olympia zuschauen müssen. Vor allem im Kajak-Bereich ist das Feld bei Herren und Damen so ausgeglichen, dass man keine Prognose abgeben kann, wer sich bei der internen Qualifikation durchsetzt.
Selbst Weltmeisterin Bongardt könnte der Olympia-K.o. treffen. Doch daran wollte die neue Slalom-Vorzeige-Frau, die im August mit Fotos im „Playboy“ glänzte, im Moment des Triumphs keinen Gedanken verschwenden. Schon mit der Olympia-Teilnahme 2004 in Athen hatte sie sich einen „Kindheitstraum“ erfüllt: „Meinen Traum von einer Olympiamedaille 2008 träume ich weiter.“