Die Closani-Höhle (Pestera Closani)

Bilder aus einer streng wissenschaftlichen Reservation

Fotos von: Wilhelm Scherz

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Historische Daten:

Erste Beschreibungen dieser Höhle, welche einst unter den Namen "Pestera Mare de la Closani" oder Pestera lui Tudor Vladimirescu" geführt wurde, stammen aus Publikationen von C.N. Ionescu aus dem Jahre 1913. Im Jahre 1951 machten P.A. Chappuis und A. Winkler erneute Ausführungen in der Serie a 8-a in dem Werk "Enumération des grottes visitées".

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Einstieg ...

... in die "Galeria cu Apá". Man steigt im ersten Höhlenbereich über eine Eisentreppe 8 Meter in die Tiefe.

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In diesen und anderen Publikationen wurde aber nur der Bereich der "Galeria cu Apá" beschrieben.

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Galeria cu Apá

Die Höhlengalerie setzt sich in einem recht konstanten Höhenniveau zwischen 4-5 m fort. Nur wenige Passagen mit niedrigen Deckenbereichen gibt es hier (min. 1,2 m)

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1959 entdeckte der Geologe M. Ghica eine kleine Öffnung in der Wand hahe dem Schacht, welcher in die Galeria cu Apá führt.

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Wandansichten

Ein seltener Fund sind diese Ausblühungen im Kalkgestein.

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Nach Durchdringung der kleinen Öffnung wurde dabei eine zweite Galerie entdeckt, welche noch grösser und um einiges schöner war, als die bisher erforschte Galerie.

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Disc

"Disc" nennt man ein tellerförmiges Kalkgebilde, an dessen Ränder sich zumeist Tropfsteinformationen gebildet haben.

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Im Jahre 1967 veröffentlichten V. Decu und M. Bleahu eine Skizze, sowie eine Beschreibung beider Galerien.

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Deshalb ...

... "Galeria cu Apá". An der gegenüberliegenden Wand lässt sich gut der maximale Wasserpegel dieser Höhle ablesen.

Höhlenbeschreibung:

Die Pestera Closani ist eine "fossile" Höhle und formiert sich in zwei Galerien mit einer Gesamtlänge von 1100 Meter.

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Im "Bettchen"...

... hängt diese kleine Fledermaus, den Körper dabei mit den Flügeln verdeckt.

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Nach einer relativ kleinen Eingangspassage gelangt man in eine grössere Höhlengalerie. Die sich anschliessenden Galerien: Galeria Ghica und Galeria cu Apá setzen sich ebenfalls mit einem recht hohen Deckenniveau fort.

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Noch einmal Disc

Hier hat der Betrachter eine schöne Draufsicht auf die zwei tellerförmigen Ausbildungen.

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In die Galeria cu Apá steigt man über eine Metalltreppe 8 Meter in die Tiefe. Von der Basis der Treppe gelangt man nach links an eine Mauer, die eine im südlichen Ende gegelene kleine Galerie schüzt, in welcher biospäleologische Forschungen betrieben werden.

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Bizarr ...

... erscheinen diese Stalaktiten von der Farbe, der Oberfläche und ihrer Form her.

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Nach rechts verläuft die Galerie kontinuierlich über 400 Meter fort, welche zahlreiche Formationen wie Stalaktiten, Stalagmiten, Säulen, Discuri (Teller), etc. beherbergt.

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Mächtig ...

... ragen einige Formationen bis zur Höhlendecke hinauf.

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Aufgrund des intensiven Prozesses der Konkretion kommt es zu einigen Verengungen in der Galerie. Nach anfänglichen Verengungen weitet sich die Galerie, in der sich weitere biospäleologische Forschungseinrichtungen befinden.

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Gáurile (Mäuler)

Diese kleinen Becken entstehen durch Kalkablagerungen.

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Im hinteren Bereich der Galerie befinden sich weitere Forschungsinstallationen vom "Centrul de geofizicá al observatorului astronomie din Bucuresti".

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Querschnitt

Ein schöner Einblick bietet sich hier auf den Querschnitt eines Stalaktiten, welcher einst gebrochen war. Sehr shcön sind auch die daran auswachsenden Kalzite.

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An den Höhlenwänden finden sich im hinteren Bereich zudem Kalzite und auf dem Boden "Gáurile" (Mäuler) und Guano-Ablagerungen.

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Coralite

In einem Abschnitt der Galeria cu Apá finden sich an den Wänden schöne Coralite in rot-bräunlicher, als auch in gräulicher Färbung.

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Durch einige Teile dieser Galerie führt ein schmaler Laufsteg aus Beton. Um in die zweite Galerie (Galeria Matei Ghica) zu gelangen, muss man den Weg zurück zum Ausgangspunkt nehmen.

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Beinahe wie ein ...

... verbogenes Sägeblatt, hängt diese Sintergardine an der Höhlendecke.

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Ist man die Metalltreppe wieder hinaufgestiegen, so geht man weiter, entgegengesetzt des Eingangsbereiches.

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Abstieg ...

... in die 4 Meter tiefer gelegene "Galeria Matei Ghica".

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Die Galerie setzt sich ca. 30 m fort und führt forbei an schönen Säulen (coloane), Stalaktiten, Stalagmiten.

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Üppig ...

... ausgeschmückt sind die zahlreichen kleinen Nebengalerien.

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Danach gelangt man an einen kleinen, künstlich etwas erweiterten Tunnel. Am Ende des Tunnels gelangt man an eine zweite verschlossene Eisentür.

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Das Höhenniveau ...

... der "Galeria Matei Ghica" bewegt sich beinahe konstant um die 4 Meter, bis auf eine Ausnahme im hinteren Bereich der Höhle, wo das Niveau kurz auf 2 Meter absinkt.

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Ist diese Passage genommen, dann befindet man sich bereits in Deckenhöhe der "Galeria Matei Ghica" und steigt in diese über eine schmale Metallleiter über 4 Meter hinab.

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Galeria Matei Ghica

Mitunter weitet sich diese Galerie zu einem breiten Saal aus.

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"Galeria Matei Ghica" hat eine Gesamtlänge von 700 Meter und ist von Beginn an prall ausgeschmückt mit Kalksteinformationen aller Art.

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"Calcit"

Eine der schönen und zumeist sehr zerbrechlichen kristallinen Wachstumsformen dieser Höhle, sind die Kalzite.

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Die Galerie ist auf ihren Abschnitten sehr verschieden und auf dem Boden finden sich teils Tone (Schamotte), teils kleine Becken (mit und ohne Wasser),

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Bizarre Stalaktiten ...

... und Gardinen, kleiden oft die gesamte Galerie aus.

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an den Wänden finden sich Kalzite und Helictite, und in einer Zone vieler Becken befinden auf deren Grund und an den Rändern grosse Kristalle (Bazinele cu Cristale).

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"Helictite"

Diese Helictite sind eine weitere Form kristallinen Wachstums dieser Höhle. Sie unterscheiden sich von den Kalziten auf den ersten Blick in den meist geschwungenen und oft ineinander verwundenen Formen.

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Nach rechts beginnt eine Zone sehr schöner Konkretionen, teils sind diese bedeckt mit Kalziten oder Ablagerungen von Guano.

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Ein schönes Band ...

... von mit Kalziten besetzten Stalaktiten.

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Es folgt eine weitere Zone mit wechselnden Schichten von Kristallen, die sich teils in den Schichten der Tone, teils in den "Gáurile" (Mäulern) und auch in weiteren wassergefüllten Becken befinden.

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Und kein Ende ...

... an Schönheiten. Dieser riesige, von der Höhlendecke hängende Kalkpropf ist voll besetzt mit Kalziten und kleinen Tropfsteinen.

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Der Weg durch die "Galeria Matei Ghica" führt nicht über befestigte Stege, sondern ist lediglich abgesteckt mit kleinen Steinen, damit dieser Höhlenabschnitt weitestgehend unberührt bleibt.

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Ein Disc ...

... mit bis auf den Boden verwachsenen Formationen.

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Die Closani-Höhle hat in der Tiefe eine recht warme Temperatur von +11,3 °C, sie hat eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und es gibt nur eine sehr schwache Luftzirkulation.

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Bazinele cu Cristale

Dieses mit Kristallen voll besetzte Becken ist von ausserordentlicher Schönheit. Man muss Acht geben und darf nicht zu weit an die überhängenden Ränder treten!

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Letzte Forschungen in der Galeria cu Apá lassen einen eventuellen Abfluss in Richtung Váii Motru Mare vermuten (laut Information von G. Diaconu).

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Einblick ...

... in eines der "Bazinele cu Cristale". Zumeist finden sich hier dreieckige Kristallformen wieder.

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Der Reichtum der Bodenschätze und die Formenvielfalt (auch der Kalzite), machen diese Höhle zu einem sehr geeigneten Forschungsobjekt und das aus ganz verschiedenen Sichtachsen, so z.B. der Kristallographie, als auch der Biospeläologie.

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Oberkante - Unterkante

Und die können nicht unterschiedlicher sein. Wer würde von der Draufsicht her vermuten, dass er hier über grosse Kristalle läuft?!

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Für die Kristallographie sind die üppigen Vorkommen der verschiedenen und grossen Kristalle von grosser Bedeutung

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Cruce de Calcit

Wenig später stossen wir auf dieses schöne Kalzit-Kreuz.

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und auch für die Biospeläologie beherbergt diese Höhle einige interessante Spezies (specii troglobionte = höhlenspezifisch): ... Trichoniscus cf. inferus, reichhaltige Populationen von

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Ein Mix ...

... scheinen diese bizarren Tropfsteine zu sein und der Betrachter ist uneins, ob es sich dabei nun schon um klassische Stalaktiten oder eher um Kalzite handelt.

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Centromerus europaeus, Trachysphaera orghidani, Polydesmus oltenicus, Trichopolydesmus eremitis, Lithobius decapolitus, Onychiurus closanicus, Closania winkleri, und Duvalius spinifer (letzte zwei Spezies sind sehr selten).

Sonderbar ...

... scheint dieser schmuckvolle kristalline Pfropf von ca. 50 cm Höhe, welcher mitten in einem grossen Becken gewachsen ist.

 

Die obigen Ausführungen stammen aus dem Buch:

PESTERI DIN ROMÂNIA

von:

M. Bleahu, V. Decu, St. Negrea, C. Plesa, I. Povará, I. Viehmann

Editura stiintificá si enciclopedicá

1976

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Und auch hier ...

... lohnt der Blick unter die weit überstehenden Ränder des Beckens. In Jahrtausenden hat das sich hier stets ansammelnde Wasser, welches eine durch Mineralien angereicherte Lösung bildet, ein unterschiedliches kristallines Ausblühen im Kalk bewirkt.

 

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Übersetzung von:

Wilhelm Scherz

Und immer wieder ...

... schöne, mit Kalziten besetzte Tropfsteine.

 

Ein Dankeschön ...

... zum Schluss an die zwei wissenschaftlichen Begleiter Alexandru Petculescu (alexpet@k.ro) und Marius Vlaicu vom Institutul de Speologie "Emil Racovitá", für diese grossartige Führung durch die Pestera Closani!

Multumim institutului de Speologie "Emil Racovitá" pentru sprijinul acordat în realizarea acestui film!

Institutul de Speologie "Emil Racovitá"

Str. Frumoasá, nr. 11

Sector 1, Bucuresti (cod. 78114) / România

Tel.: 021/2113874 oder 021/2128864

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